FeruCycle

Wie lassen sich Reststoffe wie Weizenkleie, die beim Vermahlungsprozess anfallen, so veredeln, dass sie pro Kilogramm bis zu 10.000€ wert sind? Der Weg führt über hochwertige Ferulasäure, die mithilfe einer innovativen Methode aus Kleie extrahiert wird.

FeruCycle zielt darauf ab, Geschäftsmodelle zur Aufwertung von betrieblichen, organischen Reststoffen für lokale Akteure zu entwickeln. Dabei wird die Implementierung eines innovativen, biokatalytischen Extraktionsprozesses verfolgt, welcher die Gewinnung von wertvoller Ferulasäure aus regional verfügbaren, agrarischen Nebenprodukten wie Weizen- und Maiskleie ermöglicht. Ferulasäure ist eine vielversprechende biogene Plattformchemikalie mit vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten in Kosmetik, Nahrungsergänzung und der Polymertechnik. Der Ansatz baut auf in Österreich vorhandener Biomasse auf, um fossile Rohstoffe zu ersetzen und die regionale Wertschöpfung zu fördern.

Durch die Etablierung eines nachhaltigen Verfahrens sollen sowohl die Verfügbarkeit von Ferulasäure im EU-Raum erhöht, biogene Produktionskapazitäten gesteigert als auch Abhängigkeiten von Importen begrenzt werden.

Projektziele:

  1. Entwicklung eines effizienten Gewinnungsverfahrens für biogene Ferulasäure durch gezielte Kombination von Ausgangsmaterial, Vermahlungsmaßnahme und biokatalytischem Extraktionsprozess
  2. Erstellung und Bewertung wirtschaftlicher Umsetzungskonzepte mit Unternehmenspartnern, vor allem KMU, zur Gewinnung und Anwendung von Ferulasäure sowie der dafür notwendigen Technologien
  3. Mapping von relevanten Akteur*innen und nachhaltige Implementierung der Projektergebnisse in einem wachsenden österreichischen Ferulasäurenetzwerk über die Projektdauer hinaus

Das Projekt wird im Rahmen der strategischen ACR-Projekte 2025 gefördert und vom Bundesministerium für Wirtschaft, Energie und Tourismus (BMWET) finanziert.

Projektlaufzeit

2023 
— 2026

Ansprechperson

Konstanze Madani, MSc

Forschung & Entwicklung
Chemische & Physikalische
Analytik


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