Im Rahmen dieses Projektes werden Methoden zum Nachweis von Mikro- und Nanoplastik (MNP) in Getreidepflanzen entwickelt. Dies soll mit Hilfe von bildgebender, korrelativer Mikroskopie und Spektroskopie geschehen. Das Ziel: Konkrete Aussagen über die Auswirkungen von Kunststoffteilchen im (Acker-)Boden auf Pflanzen sowie die Mehl- und Teigherstellung gewinnen. Stakeholder aus den Bereichen Lebensmittelproduktion, Health Science, Agrarwirtschaft, aber auch Kunststoffproduktion und -verarbeitung erhalten dadurch neue Charakterisierungsmöglichkeiten in einem Sektor, der bisher nur vereinzelte, wenig ausgereifte Methoden und daher auch wenig Wissen bietet.
Das Konzept des Zentrum für Elektronenmikroskopie (ZFE), der Versuchsanstalt für Getreideverarbeitung (vg) und der Lebensmittelversuchsanstalt (LVA) orientiert sich entlang einer anwendungsnahen Forschungsstrategie: Hierbei werden die untersuchten Pflanzen kontrollierten Mikro- und Nanoplastikquellen ausgesetzt – in Laborumgebungen bis hin zu Versuchsfeldern im Freien. Unter möglichst realitätsnahen Anbaubedingungen kann so die Aufnahme der Kunststoffpartikel gezielt verfolgt und mit erwarteten Produktqualitäten verglichen werden. Die Projekterkenntnisse sind von hoher gesellschaftlicher Relevanz: Sie liefern direkten Aufschluss über den Einfluss auf ein Grundnahrungsmittel, sowie Werkzeuge zu einem effizienteren Monitoring von Mikro- und Nanoplastik.
Projektziele:
- Erarbeitung eines Prozederes, das verschiedene Methoden der Mikroskopie und der chemischen Analyse kombiniert, um Getreidepflanzen auf MNP untersuchen zu können
- Untersuchung der Einflüsse von MNP, das durch Getreidepflanzen aufgenommen wurde, auf die Mehl- und Getreidequalität
Das Projekt wird im Rahmen der strategischen ACR-Projekte 2022 gefördert und vom Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) finanziert.